„X-perimente – das Unsichtbare sichtbar machen“

Im Jahr 2020 jährte sich der 125. Entdeckungstag der Röntgenstrahlen und der 175. Geburtstag ihres Entdeckers und ersten Nobelpreisträgers Wilhelm Conrad Röntgen. Zu diesem Anlass haben das Deutsche Röntgen-Museum (DRM) in Remscheid und die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) in Mannheim Kindern und Jugendlichen an Schulen, Museen und anderen Bildungseinrichtungen das Motto Röntgens „ich fühle mich nur wohl, wenn ich experimentieren kann“ durch mobile Experimentierangebote näherbringen wollen.

Ein besonderes Projekt zum Röntgenjahr 2020

Am 8. November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen in seinem 50. Lebensjahr „eine neue Art von Strahlen“, die in der Folge weltweit Wissenschafts- und Alltagsgeschichte geschrieben haben und bis heute schreiben. Das Erstaunliche: Die in der Folge nach Röntgen benannten Strahlen machen noch heute Unsichtbares sichtbar – im Nano-, Mikro- und Makrobereich. Ihr Einsatz ist aus der Wissenschaft so wenig wegzudenken wie aus dem Alltag. Knochen einer antiken Mumie, eine übermalte Figur in einem Gemälde, eine Schweißnaht unter Lackschichten eines gesunkenen Schiffsrumpfes, Viren, Tumore, Himmelskörper, Schriften, und vieles mehr. Die „Welt des Röntgens“ ist voller überraschender Phänomene, Kuriositäten und ästhetisch faszinierender Bilder. Die Faszination, die dabei entsteht „Unsichtbares sichtbar zu machen“, hat nach wie vor eine große Bedeutung und soll durch eigenes aktives Experimentieren und Forschen schon bei den Jüngsten geweckt werden.

Grundkonzept des X-perimente Mobils

Das DRM und die rem haben zu diesem Zweck ein „X-perimente Mobil“ konzipiert, einen umgebauten Sprinter, der mit umfangreichen Experimenten und den dazu nötigen Geräten ausgestattet wurde und Schulen, Museen und Bildungseinrichtungen anfährt. Die Ziele: mit spannendem Praxisbezug neue Zielgruppen für ein interdisziplinäres Thema zu erschließen und über das Röntgenjahr 2020 hinaus zukünftige Generationen für vielfältige Themen aus Naturwissenschaften, Technik und Medizin zu begeistern. Ermöglicht wird das Projekt durch die Klaus Tschira Stiftung in Heidelberg. Diese förderte die Entwicklung und Umsetzung inklusive aller Sach- und Personalkosten mit rund 700.000 Euro.

Das didaktische Grundkonzept nimmt den Hands-on-Science Gedanken stringent auf und ermöglicht selber den Entdecker und Forscher in sich zu wecken. Durch selbstständiges Ausprobieren und Experimentieren können Denk- und Arbeitsweisen nachvollzogen werden und man wird ermutigt, Dinge zu hinterfragen und – ganz im Sinne Röntgens – aus Vorhandenem mit Spiel- und Experimentierfreude Neues zu entwickeln. Das Ziel ist es, Kreativität und Phantasie als die treibende Kraft hinter Innovation, Fortschritt und kultureller und gesellschaftlicher Entwicklung sichtbar zu machen, sowie Offenheit im Denken und Handeln zu fördern. Konsequent lautet die zentrale Botschaft: selbst zu einem geistigen Erben Röntgens zu werden!

Zusammenfassend versteht sich das Schülerlabor „X-perimente“ als ein mobiles überregionales, außerschulisches Bildungsangebot für unterschiedliche Zielgruppen, das in erster Linie Spaß und Begeisterung für Naturwissenschaften, Medizin und Medizintechnik vermitteln und damit einen Beitrag zur Allgemeinbildung und MINT-Förderung leisten möchte.

Doch das „X-perimente Mobil“ fährt auch über das Röntgenjahr 2020 hinaus!

Es ist Teil der Sonderausstellung „Unsichtbare Welten“, die ebenfalls von der Klaus-Tschira-Stiftung gefördert wird. Die Ausstellung ist 2022 zunächst in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim zu sehen, anschließend im Landesmuseum Braunschweig und darüber hinaus an diversen Stellen in Deutschland und den Niederlanden. Neben der Ausstellung wird es jeweils einen Experimentierraum in den Museen geben. Für das Mobil werden neue Konzepte speziell für Grundschulen und Kindertagesstätten erstellt. Die vielschichtigen, auch den Schulunterricht ergänzenden, Experimente berücksichtigen alle bundesweiten Bildungspläne im Elementarbereich und unterstützen damit die frühe naturwissenschaftlichen Bildung. Besonders ländliche Regionen, denen durch eine schlechte Anbindung oder durch finanzielle Schwierigkeiten kein Museumsbesuch möglich ist, sollen durch das „X-perimente Mobil“ erreicht werden. 2022 steht das Mobil zunächst an den rem und dann ab 2023 am DRM in Remscheid-Lennep. Von dort wird es Grundschulen und Kitas in ganz NRW anfahren.

Das Xperimente Mobil vor den rem in Mannheim. Zu sehen sind von links nach rechts: Anna Kätker (Leiterin RöLab), Birgit Dömling (Stellv. Museumsleiterin des DRM) und Dr. Uwe Busch (Museumsleiter DRM).

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